Sachbücher

Iran

 

Charlotte Wiedemann - „Der neue Iran: Eine Gesellschaft tritt aus dem Schatten“

Charlotte Wiedemann legt ein umfassendes Gesellschaftsporträt des modernen Iran vor: ein selbstbewusster Vielvölkerstaat, heute die wichtigste Macht im Nahen und Mittleren Osten. Das Buch führt von der großstädtischen Theaterszene zum schiitischen Volksislam, von der kurdischen Sufi-Zeremonie zum Sabbat in einer jüdischen Familie. Es erklärt, wie die Ansprüche der Frauen das Land verändert haben und welche subversive Lebenskunst die politische Willkür hervorgebracht hat. Und es analysiert das Weltbild der Iraner, ihre in Jahrhunderten kolonialer Bevormundung entstandenen Ängste, ihren manchmal obsessiven Nationalstolz. Ein schwieriges Land, beschrieben mit Behutsamkeit und Genauigkeit.

Verlag dtv 2019, ISBN: 978-3-423-34944-4, 304 Seiten, 11,90 EUR

 

 

Syrien

 

Karin Leukefeld - „Flächenbrand - Syrien, Irak, die arabische Welt und der Islamische Staat“

Bis vor wenigen Jahren war Syrien ein aufstrebendes, heute ist es ein verbranntes Land. Millionen Menschen haben alles verloren, die Gesellschaft ist tief gespalten.
Das größte Verdienst von Leukefelds Buch ist es, aufzuzeigen, dass dieser Krieg eigentlich kein Bürgerkrieg ist, sondern ein Krieg, in dem fast alle Mächte der Region mit ihren jeweiligen Interessen beteiligt sind. In diesem Krieg werden Interessen und Interessensgegensätze auf internationalem Maßstab ausgetragen. Dabei verliert Leukefeld aber keineswegs den Blick für die hausgemachten Probleme Syriens, die überhaupt erst zum Volksaufstand geführt haben, der dann im Laufe der Zeit mit der Intervention der regionalen und internationalen Mächte zweckentfremdet wurde.

Das Buch unterteilt sich in drei große Abschnitte: Der erste Teil gibt einen knappen aber präzisen Überblick über die Entwicklung des Krieges in Syrien von 2011 bis 2015 und stellt die nationale und internationale Ebene des Krieges dar. Der zweite Teil ist die große Stärke des Buches: Er untersucht en detail die unterschiedlichen Interessenslagen und Eingriffe der bestimmenden Regionalmächte des Nahen Osten in Syrien. Wer wissen möchte, was die zentralen Thesen der Autorin zum Syrienkrieg sind, der sollte sich den letzten Teil zu Gemüte führen. In ihm werden die zentralen Argumente der Autorin knapp und systematisch dargestellt.

PapyRossa Verlag 2016, ISBN: 978-3894385774, 304 Seiten, 16,90 EUR

 

Kristin Helberg - „Brennpunkt Syrien: Einblick in ein verschlossenes Land“
Kristin Helberg gilt als eine der besten Syrien-Kennerinnen im deutschsprachigen Raum. Sie ist mit einem Syrer verheiratet. Sie bringt Politik, Wirtschaft, Kultur und vor allem die Menschen Syriens nahe, indem sie die aktuelle Situation analysiert und von ihren Erlebnissen und Begegnungen in dem Land berichtet, dass ihr zur zweiten Heimat wurde.

Verlag Herder 2012, ISBN: 978-3-451-80384-0, E-Book 7,99 EUR
Nur noch als e-Book oder gebraucht zu erhalten, aber sehr lohnenswert!

 

Kristin Helberg - „Der Syrien Krieg: Lösung eines Weltkonflikts“
Ein grausamer Krieg stürzt eine ganze Region ins Chaos und hat massive Auswirkungen auf die politische Großwetterlage – auch in Europa. Der Syrienkrieg scheint ohne Ausweg zu sein, Friede kaum denkbar. Das politische Engagement der europäischen Staaten konzentriert sich auf Schadensbegrenzung, dabei gibt es Möglichkeiten für eine langfristige Befriedung des Landes.

Kristin Helberg erklärt, wie aus einer friedlichen Revolution ein verheerender Krieg wurde, welche Parteien sich gegenüberstehen, welche ausländischen Interessen den Konflikt befeuern und was passieren muss, damit aus Waffenruhen echter Frieden erwächst.

 

Leseprobe des neuen Buches:

https://books.google.de/books/about/Der_Syrien_Krieg.html?id=z9laDwAAQBAJ&printsec=frontcover&source=kp_read_button&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false

Verlag Herder 2018, ISBN 978-3-45-138145-4, gebundene Ausgabe 256 Seiten, 22,00 EUR

 

Jan Plamper - „Das neue Wir: Warum Migration dazu gehört: Eine andere Geschichte der Deutschen“

„20 von 80 Millionen Menschen, die in der Bundesrepublik leben, sind Migranten. Der Historiker Jan Plamper erzählt ihre Geschichte – und damit eine andere Geschichte Deutschlands, in der alle vorkommen, die dazugehören: die schlesischen Vertriebenen, die Gastarbeiter, die Spätaussiedler, die Geflüchteten. Er bringt uns die Menschen nah, was sie erlebt haben, was sie sich wünschen und wie sie hier angekommen sind. Zusammen sind sie Deutschland, zusammen sind wir das neue Wir. Ein mitreißendes Plädoyer für ein neues, lebendiges Verständnis unserer Republik – gegen die Angst und gegen den Hass.

Der Historiker Jan Plamper schreibt nicht über Ströme und Zahlen, sondern erzählt von den Menschen, den Dazugekommenen und Alteingesessenen. Von denen, die Deutschland seit 1945 wesentlich mitgeprägt haben. So öffnet er eine neue Perspektive in der Debatte über das Verständnis von Nation, von Mehrfachzugehörigkeiten und kollektiver Identität. Er zeigt: Migration war und ist immer eine Herausforderung, und doch ist sie bei uns eine erstaunliche Erfolgsgeschichte.“

Fischerverlag 2019, ISBN 978-3-10-397283-2, 20,00 EUR

 

Blätter für deutsche und internationale Politik

https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2018/november/syrien-als-beute-der-wiederaufbau-einer-diktatur

 

https://kritisch-lesen.de/rezension/vom-lokalen-aufstand-zum-internationalen-krieg